Wässerwiese – Nest, späte Mahd

Foto aus: BASTIAN, A. & H.-V. BASTIAN (1996): Das Braunkehlchen – Opfer der ausgeräumten Kulturlandschaft. – Aula Verlag, Wiesbaden: 1-134. Foto: A. Labhardt
Zeichnung aus: BASTIAN, A. & H.-V. BASTIAN (1996): Das Braunkehlchen – Opfer der ausgeräumten Kulturlandschaft. – Aula Verlag, Wiesbaden: 1-134. Zeichnung: F. Müller

An dieser Stelle kannst Du noch die Gräben sehen, in denen früher das Wasser mit den Schwebstoffen (Dünger!) über die Wiesen geleitet wurde. Heute macht man dies nicht mehr, aber die Wiesen sind hier zum Glück immer noch feucht, sonst würde das Braunkehlchen hier nicht so zahlreich vorkommen.

In diesen Wiesen baut das Weibchen das Bodennest. Entweder in einer kleinen Bodenvertiefung oder direkt auf dem flachen Boden. 6-8 Eier werden dann etwa zwei Wochen lang bebrütet.

Nach dem Schlupf bleiben die Jungen noch ca. zwei Wochen im Nest. Nach der „Nestflucht“ bzw. dem Verlassen können sie schon wenige Tage später fliegen. Die Eltern betreuen die Jungen nun noch etwa zwei weitere Wochen bis sie sich selbst überlassen sind und sich eigenständig ernähren können.

Möchtest Du wissen, warum es wichtig ist, dass diese Wiesen erst so spät im Jahr gemäht werden, so findest Du hier  noch mehr Infos.

Wenn ihr mit Hund unterwegs seid, ist es ganz wichtig, ihn auf diesem Spaziergang an der Leine zu führen. Bodenbrüter wie das Braunkehlchen werden sonst aufgescheucht, was sich ungünstig auf die Nachkommen auswirken kann – dann nämlich wenn z.B. die Eier kalt werden.

Frage

  1. Welche Aussage ist falsch?

Kartenübersicht

Koordinaten aktuelle Station

51.0992361, 8.6375028

Koordinaten nächste Station

51.0989111, 8.6368833

Ausfürliche Informationen - Infos für Erwachsene

Wässerwiesen

Als man noch keinen Mineraldünger zur Verfügung hatte, versuchte man (hier bis in die 1950er Jahre) das Wachstum der Grasbestände zu steigern, indem man die Auwiesen bewässerte.

Besonders nach Starkregen zweigte man das dann schwebstoffreiche Wasser der Nuhne oberhalb von Wehren ab und leitete es über lange Gräben auf die Flächen. Ein großer Teil des Grabensystems ist noch heute erhalten. Ein Hauptzuleiter verläuft hier unterhalb des Weges nahezu parallel zum Bachlauf.

Mit der Einführung von Kunstdüngern und Traktoren gab man die Wiesenbewässerung auf. Gräben wurden dann allenfalls noch zur Entwässerung angelegt. Die Vegetation feuchter und nasser Auwiesen wurde überall stark zurückgedrängt.